Liebe Bürgerinnen und Bürger,
„Corona“ - niemand konnte sich noch vor kurzem vorstellen, dass dieses Wort in unser aller Leben eine so große Rolle spielen wird. Alle Bereiche unseres gewohnten Alltags sind betroffen, fast nichts mehr ist so wie es war. Es ist ein großer Lernprozess für uns, mit Einschränkungen, großen Ängsten und unbeantworteten Fragen umzugehen. In unserer modernen Welt, wo alles möglich erscheint, wir unbegrenzt reisen, einkaufen und uns informieren können, wird unsere Freiheit auf einmal eingeschränkt. Wir dürfen uns nicht mehr frei bewegen! Und ich finde am Schlimmsten, aber absolut notwendig, wir müssen unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum einschränken - zum Schutz unserer Mitmenschen, unserer Familien und uns selbst.
Viele, viele Menschen im Gesundheitswesen, der Pflege, dem Handel, der Polizei, der Feuerwehr, in Betreuungseinrichtungen, aber auch in den Verwaltungen im Bund, den Ländern, Landkreisen und auch in unserer Gemeinde versuchen aufopferungsvoll, die notwendigsten lebensnotwendigen Strukturen aufrecht zu erhalten. Überall wurden und werden Krisenstäbe gebildet, die sich tagtäglich, auch an den Wochenenden, gemeinsam abstimmen, auf die neuesten Lagen reagieren und unzählige Entscheidungen treffen müssen. Auf unserer Internetseite der Gemeinde Ahrensfelde können Sie sich jederzeit über die neuesten Entwicklungen informieren. Bitte erlauben Sie mir an dieser Stelle einen Hinweis: Ich erlebe es immer wieder, dass Informationen aus den sozialen Netzwerken mehr Glauben geschenkt wird als den offiziellen Bekanntmachungen der Behörden. Unsere freie Gesellschaft lässt es zu, dass wir alles hinterfragen. Das ist grundsätzlich auch gut so. Trotzdem meine eindringliche Bitte, sich nicht verrückt machen zu lassen mit Halbwissen, Horrorszenarien und Verschwörungstheorien. Trauen Sie in dieser Situation nur gesicherten Informationen der staatlichen Stellen.
Wir beginnen gerade zu begreifen, dass wir mit dieser Lage noch mehrere Wochen, vielleicht auch Monate umgehen müssen. Keiner weiß es genau, aber jede und jeder Einzelne kann etwas dafür tun, dass wir diese Krise bewältigen, so schnell wie irgendwie möglich.
Manchmal ein wenig in Vergessenheit geratene Tugenden wie Solidarität, Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl sind jetzt gefragt. Wir können diese Krise auch als Chance sehen, um das Wir-Gefühl und das Miteinander wieder zu stärken. Es gibt viele Möglichkeiten, sich auch jetzt zu engagieren und mitzuhelfen. In unserer Gemeinde arbeitet seit Jahren schon eine Ehrenamtsagentur unter der Leitung von Lutz Reimann. Wer Hilfe sucht oder Hilfe leisten kann, wendet sich an info@ehrenamt-barnim.de., oder meldet sich telefonisch unter der Tel. Nr. 030/ 9366905314. Bei Abwesenheit ist ein Anrufbeantworter geschaltet der mehrmals am Tag abgehört wird. Natürlich stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung auch mit Rat und Tat zur Verfügung.
Aber auch wenn nicht jeder die Zeit, die Kraft oder andere Möglichkeiten der Hilfe für Andere aufbringen kann, wichtig ist es in dieser schwierigen Zeit, sich stetig zu informieren, den Anweisungen der staatlichen Stellen Folge zu leisten und auf sich und die anderen zu achten. Wenn wir das gemeinsam hinkriegen wird uns das noch mehr zusammenschweißen und wir gehen dann wieder mit Freude, Zuversicht und Mut an die Gestaltung des Miteinanders in unserer Gemeinde.
Ihr Wilfried Gehrke